Geheimtip Menorca

Die kleine Balearen-Insel bietet mediterrane Idylle und unberührte Strände, Luxus- und Lifestyle-Hotels, authentische Gastronomie und viel Meer.

MENORCA – DIE MEDITERRANE IDYLLE

Herrliche Düfte und ein prachtvoller Sternenhimmel, menschenleere Buchten, neue Luxus- und Lifestyle-Hotels, historische Paläste, das brandneue Kunstzentrum Hauser & Wirth – Menorca ist reich an atemberaubender Natur und vielfältiger Kultur. Zudem wurde die kleine Schwester von Mallorca zur European Region of Gastronomy 2022 erkoren. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise quer über die Insel, an entlegene Strände, in die Städte Ciudadela und Mahón und präsentieren Ihnen die aktuellen Menorca-Trends.

Menorca ist die nördlichste und zweitgrößte Insel der Balearen, aber nur die dritt bevölkerungsreichste. Deshalb ist sie auch die ursprünglichste und nachhaltigste. Genießen Sie lokale Produkte und eine preisgekrönte Gastronomie, ein Meer, das von der UNESCO als Biosphärenreservat geschützt wird, und einen Himmel, der ein Traum für Sternebeobachter ist. Einmal Menorca, immer (wieder) Menorca, heißt es gern. Kein Wunder. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Allein die Blicke vom Boot oder Flugzeug aus auf das grüne, leicht felsige, in Blau gehüllte Paradies sind jedes Mal wieder faszinierend.

Atemberaubende Landschaft die Sie bezaubern.

Menorca ist reinste Poesie. So regt etwa der spanische Lyriker Miquel Martí i Pol an, sich die Insel „immer am Rande der Zeit vorzustellen, wie ein Band, das den wärmsten Osten einfängt und ihn in wunderbares Licht verwandelt, in Sand, Meer, Stein und Geheimnis“. Und der kroatische Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Predrag Matvejevic schreibt: „Mediterranität wird nicht vererbt, sie wird erreicht. Es ist eine Entscheidung.“ Inspiration pur vermittelt auch das jüngst eröffnete Kunstzentrum Hauser & Wirth Menorca mit der Ausstellung des Afroamerikaners Mark Bradford im Hafen von Mahón. Ein Gesamtkunstwerk aus acht Galerien, einem Garten mit Werken von Chillida und Louise Bourgeois, einem Laden und einem Restaurant.

Eine Insel zum verlieben.

HOTELS FÜR JEDEN GESCHMACK, STRÄNDE ZUM VERLIEBEN

Auch die Hotelszene auf Mallorca entwickelt sich spannend und abwechslungsreich. Es gibt liebevoll renovierte historische Landgüter wie Santa Ponsa Fontenille und Torrevella Fontenille in Alaior, die beide zur französischen Luxus Collection Les Domaines de Fontenille gehören. Auch wunderschöne Countryhotels im Luxussegment sind zu finden, etwa das Torralbenc oder Es Bec d’Aguila. Oder restaurierte Paläste wie das Can Faustino in Ciudadela. Wer es trendy mag: Boutique-Hotels wie das Christine Bedford House in Mahón sind einfach genial.

Aber jetzt: Vamos a la playa! Menorcas Strände gehören schließlich zu den Hauptattraktionen. Wen Sie allerdings kennen sollten, um die versteckten Buchten optimal genießen zu können: Tramuntana, Llevant, Marinada, Migjorn und Mistral – die Winde, die Menorca fest im Griff haben. Je nachdem, welcher gerade wo und in welche Richtung bläst, sollte man den Strand des Tages auswählen. Kleiner Tipp: die Einheimischen fragen und in Sekundenschnelle wissen, welcher Strand zu welcher Tages- oder Uhrzeit am besten ist. Damit hat man auch die menorquinische Lebensphilosophie schon ganz gut verstanden: kommunizieren und mit der Natur leben.

Die schönen Strände Menorcas laden zum Baden ein.

VON STRAND ZU STRAND

Im Norden der Insel ist es grundsätzlich rauer und zerklüfteter und die Strände sind schwieriger zu erreichen. Außer Cavalleria, zu dem ein zwar steiler, aber gut begehbarer Weg führt. Belohnung: ein wunderschöner, unberührter, fast 500 Meter langer Strand mit grobkörnigem Sand. Auch Binimel-là ist sehr ursprünglich, wobei man mit dem Auto hinkommt. Folgt man dem alten Weg Camí de Cavalls, winken auf der rechten Seite mehrere Buchten. Na Macaret im Nordosten ist ideal für Kinder. Geradezu magisch mit ihrem rötlichen Sand und dem türkis leuchtendem Wasser ist die Bucht von Pregonda. Nahezu unberührt ist es auch in der Nähe von Ciudadela im Westen. Hier liegen die Strände von Algaiarens mit den Badebuchten Dels Tancats und Des Bot und die Bucht Cala Morell, bekannt für den aussichtsreichen Ivette Beach Club.

Eine traumhafte Bucht folgt der Anderen.

Es Canutells im Süden ist leicht zugänglich und ein charmanter kleiner Strand mit feinem, weißem Sand und glasklarem Wasser. Binigaus, in der Nähe von Sant Tomàs, wirkt total unerforscht. Hier sollte man an der Strandbar Es Bruc parken und die besten gedämpften Muscheln Menorcas probieren. Der Strand von Cala‘ en Porter ist ein perfekter Ausgangspunkt für eine Kajak-Tour. Die sensationelle Höhlenroute etwa führt von der Cova d’en Xoroi, wo man auf einer Terrasse sitzend kühle Drinks und spektakuläre Sonnenuntergänge genießt, bis zu den Cales Coves, wo es einen Nacktbadestrand gibt. Son Bou, nur einen Katzensprung entfernt, ist eine der langen Hauptstrände Menorcas und eine Eldorado für Wassersportler.

Cala Macarella und Cala Macarelleta sind wie siamesische Zwillinge und die wohl meistfotografierten Buchten Menorcas. Verständlich, denn senkrechte Kalksteinwände, türkis schimmerndes Meer, weißer Sandstrand und grüne Kiefern vereinigen sich hier zu einem einzigartigen Naturkunstwerk. Ähnlich zauberhaft sind die beiden Buchten Cala Mitjana, die über Treppen erreichbar ist, und Cala Trebalúger, die man sich schwer verdienen muss – mit einem langen und nicht ganz einfachen Spaziergang. Weitere kleine Universen aus Salpeter, Kiefer, Fels und Sand, die wie romantische Gedichte die Sinne berühren: Turqueta-Bucht, Es Talaier, Fustam oder Tortuga-Bucht.

 

Die Bucht Cala Macarella erstrahlt in ihren türkisfarbenen Farben und lockt somit Besuchr an sich.

Wenn der Wind weder aus Norden noch aus Nordosten weht, ist der Strand von Sa Mesquida, nördlich von Mahón gleich hinter dem gleichnamigen Dorf eine gute Wahl. So nah an der Stadt und gleichzeitig so weit weg. Eine Welt für sich. Etwas weiter östlich befindet sich die kleine Ortschaft Es Grau im Naturpark S’Albufera mit einem Strand, der ideal für die Kleinsten ist, denn es gibt buchstäblich keine Möglichkeit, das seichte Wasser zu verlassen.

KULTUR, NATUR UND KULINARIK

Menorca ist nicht nur reich an Stränden, sondern auch an Traditionen, die tief im Alltag verwurzelt sind. Die Trockenmauern etwa, die zum Weltkulturerbe zählen, oder die Patronatsfeste, deren Hauptdarsteller Pferde sind, oder die menorquinischen Barrieren – wuchtige Tore aus wildem Olivenholz. Im Inselinneren bezaubern aufregende alte Wege und stolze Städte.

Leuchttürme: Grenzpunkte wie Punta Nati, Cavalleria oder Artrutx sind in der ganzen Gegend zu finden. Stimmungsvolle Gebäude, die von alten Zeiten erzählen. Der Leuchtturm von Favàritx, der 1922 erbaut wurde, um die Route der französischen Schiffe zwischen Algerien und Marseille zu kennzeichnen, ist von seiner Größe und Lage her einzigartig. Martí i Pol hat ihr ein Gedicht gewidmet, das mir in dieser Ecke immer wieder in den Sinn kommt: „Hier endet die Welt oder hier beginnt sie…“

Der Leutturm Far de Favàritx der auf einer Feslenbucht steht ist einer der bekannten Sehenswürigkeiten Menorcas.

S’Albufera d‘es Grau: Der Naturpark umfasst eine Lagune, die Insel Colom und das Kap von Favàritx. Mehr als 5.000 Hektar, auf denen sich fünf Naturschutzgebiete befinden, in denen sich Feuchtgebiete, landwirtschaftliche Flächen, Wälder und eine atemberaubende Küstenlinie abwechseln. Ein attraktiver Ausflug ist der vom Kap von Favàritx zum Strand von Es Grau. Man folgt dem Camí de Cavalls, der zu den Buchten Presili und Tortuga führt, und durchquert sechs Kilometer lang eine sanfte Landschaft mit unberührter Küste und Dünen.

Talaiot: In dem Lied Mô, das der spanische Künstler und Sänger Manuel Serrat als Hommage an die Hauptstadt Mahón komponierte, spricht er von einem Talaiot, einem dickwandigen Turm. Er spielt damit auf das gewaltige Erbe der uralten megalithischen Monumente an. Diese eindrucksvolle Architektur zeigt sich am besten in der Naveta des Tudons, einer prähistorischen Grabanlage. Auch Ausgrabungsstätten wie Talatí de Dalt, Torre d’en Galmés, Torralba d’en Salort, Trepucó, Son Catlar und Sant Agustí Vell sind gute Beispiele.

Camí de Cavalls: Eine Route mit unbefestigten Wegen, auf denen Sie die Insel zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Fahrrad erkunden können. Ihren guten Zustand verdankt sie den Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros von Isabel Bennasar, die sagen: „Wenn es uns gelingt, das Gleichgewicht zwischen der Freude an der ländlichen Umwelt und ihrem Schutz zu wahren, wird sie ihren Charakter behalten.“

Die Steinbrüche von s’Hostal bilden ein gemeißeltes Labyrinth.

Caldereta: Hummereintopf ist ein Nationalgericht und wird auf Menorca regelrecht verehrt. Einst war er eine einfache Fischerspeise. Heute – so sagt man – ist er immer mit zwei Gefühlen verbunden: mit der Euphorie, ihn zu beginnen, und mit der Traurigkeit, ihn zu beenden. Hervorragende Hummereintöpfe finden Sie in der Stadt Fornells, zum Beispiel in den Restaurants Es Cranc, Es Port, Sa Llagosta und Can Tanu.

Pomada: Menorcas Nationalgetränk wird aus Xoriguer Gin, frischer Zitronenlimonade und Zitrone gemixt und ist das offizielle Getränk aller Fiestas. Es wird sehr kalt serviert und zeigt sehr schnell Wirkung…

 

Die schöne mediterrane Architektur der Insel sorgt für Urlaubsfeeling.

Menorca ist bekannt für ihre schöne mediterrane Architektur.Mahón, Menorcas malerische Hauptstadt: Verwunschene Plätze und Straßen, imposante Bauten, eine mehr als 3.000 Jahre alte Geschichte – Mahón ist mehr als nur einen flüchtigen Blick wert. Allein der Naturhafen ist toll! Er erstreckt sich über sechs Kilometer und ist damit einer der längsten Europas. Ideal also für einen Spaziergang auf der Promenade. Eingebettet in den großen Hafen ist der kleine Hafen Cales Fonts. Hier gibt es viele Restaurants und Fisch frisch aus dem Meer. Das historische Zentrum thront auf einem Felsplateau direkt am Meer. Besuchen Sie das Teatro Principal, Spaniens ältestes Opernhaus, den Obst- und Gemüsemarkt Claustro und den Fischmarkt des Peix. Wer sich für moderne Kunst und zeitgemäßes Handwerk interessiert, sollte die Ateliers von Blanca Madruga (Keramik) und Pol Marban (Malerei) nicht missen. Auch sehr schön und frisch herausgeputzt: der Stadtteil Bastió mit einer schönen Fußgängerzone.

Ciudadela, die reizvolle Hafenstadt an der Westküste: Nur 46 Kilometer entfernt, am anderen Ende der Insel, liegt Ciudadela, Hauptstadt der Insel bis zur englischen Besetzung im 17. Jahrhundert. Entsprechend reich ist das Erbe an prachtvollen Palästen. Auch hier gibt es einen schönen Hafen mit vielen Restaurants, Straßencafes und Läden und eine bezaubernde Altstadt mit kleinen Gassen. Frühstückstipp: im Café Imperi ein Panet de Sobrasada und Käse genießen. Zum Aperitif verweilt man gern Stunden um Stunden im Ulisses auf der festlichen Plaça del Peix, zum Mittagessen im Smoix oder im Es Tast de na Silvia und für den Plausch mit Einheimischen ist die Taverne Sa Prensa ganz wunderbar.

Ciudadela ist einer der kleinen Hafenstädten auf der Insel die ihren ganz eigenen Charm hat.

Weitere Tipps auf Menorca:

Can Bernat d‘es Grau an der Straße Maó-Fornells: ein Restaurant mit eigenem Boot, kleiner Speisekarte, frischem Fisch (Tel. +34 650 97 46 85).

Balear: der Klassiker von Ciudadela, der in allen Reiseführern auftaucht und in punkto Gastronomie ein Muss ist. Ebenso wie sein kleiner Bruder, Pins 46.

La Caraba in Sant Lluís: ein kulinarisches Highlight, aber etwas schwieriger zu finden.

Ses Forquilles im Zentrum von Mahón: bis Herbst 2022 geschlossen, aber danach unschlagbar.

Rais: Reisgerichte sind hier ein absolutes Muss!

Sa Sucreria in Es Mercadal: bekannt für das Gebäck Ensaimada in den Varianten klassisch  (mit Aprikosenkonfitüre) oder herzhaft (mit Käse und Sobrasada, einer luftgetrockneten, streichfähigen Rohwurst). Der Name Ensaimada kommt vom Wort „saïm“, dem Schweinefett, mit dem der Teig bestrichen wird.

Cap Roig: Restaurant mit Panoramablick auf die Bucht von Sa Mesquida und allen Spezialitäten der menorquinischen Küche. Wenn Sie ein Restaurant mit besserer Aussicht finden, lassen Sie es uns bitte so schnell wie möglich wissen.

Ca’n Oliver in Mahón: Kulturzentrum, das die Bedeutung Mahóns in den Jahrhunderten der britischen Herrschaft verständlich darstellt.

Galerie Vidrart in Ciudadela: Galerie für moderne und zeitgenössische Kunst, die lokale Künstler fördert und unterstützt.