Harley Roadtrip durch die USA
Route 66, Grand Canyon, Las Vegas: Kaum einer kennt diese Orte so gut wie Wolfgang Fierek. Seit 40 Jahren bereist der Schauspieler, Sänger und Harley-Fan den Westen der USA. 2023 bietet Designreisen erstmalig eine Harley-Tour mit Fierek an – ein einmaliges Erlebnis. Lassen Sie sich von der Weite und der Einsamkeit verzaubern!
Im Valley of Fire gibt es einen Ort, der ist nicht von dieser Welt. Wenn die Sonne am Nachmittag schräg steht, das letzte Licht des Tages diesen Teil Nevadas nicht aus der Senkrechten, sondern aus der Waagrechten beleuchtet, dann strahlt die berühmte „Wave of Fire“, die Welle des Feuers, in allen Farben: in rot, orange, rosa und weiß. Dahinter erhebt sich bis zum Horizont zerklüftetes Gestein. Über Jahrmillionen haben Wind und Wasser den Sandstein so geschliffen, dass er wie eine gigantische Meereswelle aussieht. Durch Oxidation des eisenhaltigen Gesteins entstanden später die Farben, die dem Ort seinen Namen gaben.
Die Welle des Feuers ist ein geologisches Wunder. Doch sie ist nur eines von vielen Highlights im eine Stunde nordöstlich von gelegenen Valley of Fire State Park, denn hier jagt ein Highlight das nächste: Der Felsbogen „Thunderstorm Arch“, der so genannte „Elephant Rock“ und die „White Domes Road“, eine der spektakulärsten Routen im Westen der USA. Die etwa 16 Kilometer Straße verläuft in einer engen Schlucht durch eine zerklüftete Felslandschaft. Der Blick von den Anhöhen ist grandios.
Kaum einer kennt diese Orte so gut wie Wolfgang Fierek. Filme wie „Amore“ (1978), „Die Supernasen“ (1983) und die Fernsehserien „Monaco Franze“ (1983), „Ein Bayer auf Rügen“ (1993) und „Die Rosenheim-Cops“ (2006) machten den Schauspieler berühmt. Rund 400000 Kilometer ist Fierek in den vergangenen vier Jahrzehnten im Sattel seiner Harley gesessen. Bis zu zwei Monate verbringt er gemeinsam mit seiner Frau Djamila jedes Jahr in den Vereinigten Staaten. Seine Begeisterung für die USA begleitet den heute 72-Jährigen, seit er ein kleiner Junge ist. Fierek wurde in Ottobrunn bei München geboren und wuchs in der Nähe des Flughafens Neubiberg auf, einer US-Militärbasis. „Die Amerikaner waren immer sehr freundlich“, erinnert sich der Schauspieler. „Für sie war immer alles ‚no problem‘.“
Doch erst der Film „Easy Rider“ legte bei Fierek den Schalter um. Eigentlich wollte der damals 20-Jährige an jenem Sonntagnachmittag des Jahres 1970 im Filmcasino am Odeonsplatz etwas ganz anderes sehen, nämlich „Freeze Frame“. „Ich saß im völlig falschen Film“, sagt Fierek heute. „Aber die Bilder vom blauen Himmel, der Weite und der Kargheit Landschaft im Westen der USA haben mich total geflasht. Ich bin dann gleich nochmal rein.“ Trotzdem dauerte es noch neun Jahre, bis Fierek das erste Mal in die USA reiste – mit dem Auto. 1983 war der Schauspieler dann das erste Mal mit dem Motorrad unterwegs. Drei Monate lang cruiste er durch den Westen der USA. Nachts schlief er an den Tankstellen oft neben seiner Harley. „Ich war glücklich, weil ich tun und lassen konnte, was ich will“, sagt Fierek heute. „Kaum bist Du aus der Stadt raus, dann hast Du dieses riesige Land ganz für Dich alleine.“
Man merkt Fierek die Begeisterung noch heute an, wenn er über seine Reisen spricht: Er redet über Weite, über Landschaften und über Horizonte. Die Liebe zu den USA ließ Fierek nicht mehr los. 1994 heiratete er seine Frau Djamila, die bis heute an seiner Seite ist, in South Dakota nach einem Ritual der Sioux-Indianer. Nach der Hochzeit wurde er zu ihrem Ehrenindianer ernannt. 1996 kauften beide ein Haus in Scottsdale im Bundesstaat Arizona. Bis heute fährt der 72-Jährige gemeinsam mit Djamila durch die Bundesstaaten Kalifornien, Utah, Nevada, South Dakota, New Mexiko und Arizona, am liebsten auf so genannten Back Roads, kleinen Straßen abseits der großen Highways. „New York hat mich nie interessiert. Western-Filme in schwarz-weiß, Cowboys und Indianer, das war immer mein Ding“, sagt Fierek.
Aus seiner Leidenschaft für die USA und fast 40 Jahren Erfahrung „on the road“ hat der Schauspieler jetzt eine Bike-Tour mit Designreisen entwickelt. Schon in der Vergangenheit hatten Fierek und seine Frau verschiedene Touren angeboten. „Mit Designreisen wollen wir diese auf ein neues Level heben“, sagt der Schauspieler. Für 2023 haben die Fiereks eine ganz besondere Tour zusammengestellt: In 14 Tagen geht es insgesamt 2700 Kilometer von Scottsdale in Arizona über Sedona, Payson, Seligman an der Route 66, Las Vegas, das Valley of Fire, den Bryce Canyon, den Glen Canyon, den Grand Canyon und den Oak Creek Canyon nach Phönix. Die Tagesetappen betragen im Schnitt 300 Kilometer.
„Auf der Tour ist für alles gesorgt“, sagt Fierek. „Die Gäste müssen nur fahren und genießen, alles andere übernehmen wir.“ Begleitet wird die Tour für maximal zehn Motorräder und 20 Personen von Fierek auf der Harley und seiner Frau Djamila im Begleitfahrzeug, in dem auch das Gepäck transportiert wird. So sieht ein typischer Tag aus: „Frühstück gibt es zwischen acht und neun. Dann fahren wir los“, sagt Fierek. Die Tagestrips ließen genügend Zeit zum Sightseeing und Relaxen. Manchmal springe man zum Baden auch einfach irgendwo in einen Fluss. Damit das Genießen nicht zu kurz komme, logiere man in von ihm ausgewählten Hotels und lasse den Tag meist bei einem guten Wein Revue ausklingen. Wichtig ist dem 72-Jährigen der persönliche Touch: „Es soll ein Bike-Urlaub mit Freunden sein.“
Es sind epische Landschaften im Westen der USA. Stunde um Stunde rollt die Harley auf den Touren durch die Einsamkeit. Es sind Landschaften, in denen man schnell das Gefühl für Raum und Zeit verliert. Quasi schwerelos gleitet man dahin. Am späten Nachmittag liegt das goldgelbe Land meist da wie ein Aquarell, die Grasweiden strahlen honigfarben. Die unermessliche Zahl der Felsformationen, die sich rechts und links des Weges auftürmen, die schillernde Vielfalt der Farben und der kobaltblaue Himmel verzaubern jeden, der einmal hier entlanggefahren ist. Wolfgang Fierek verzaubern sie schon seit 40 Jahren. „Es gibt nur ein Wort: Freiheit!“, sagt der 72-Jährige. „Dieses sagenhafte Land, das haut Dich einfach um.“