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Die glücklichsten Länder der Welt
Alle Statistiken sagen es: In Bhutan, Vanuatu, Costa Rica, Norwegen und der Schweiz leben die glücklichsten Menschen der Welt. Wirkt eine Reise dorthin möglicherweise ansteckend? Vielleicht. Einfach mal ausprobieren! Eine lichtdurchflutete Villa, ein schnelles Auto, eine teure Uhr: Worin das Glück jedes Einzelnen liegt, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Dass Gesundheit, Familie und ein geregeltes Einkommen überall auf der Welt eine große Rolle für das Wohlbefinden spielen, ist unbestritten. Welches die glücklichsten Länder der Welt sind, haben ganze Heerscharen von Wissenschaftlern zu erkunden versucht. Aber wie meist in solchen Situationen: Wo zwei Wissenschaftler sind, kommen sie zu zwei unterschiedlichen Ergebnissen. Wir sagen Ihnen, welche Länder am häufigsten in den Statistiken auftauchen.
Alle Statistiken sagen es: In Bhutan, Vanuatu, Costa Rica, Norwegen und der Schweiz leben die glücklichsten Menschen der Welt. Wirkt eine Reise dorthin möglicherweise ansteckend? Vielleicht. Einfach mal ausprobieren!
Eine lichtdurchflutete Villa, ein schnelles Auto, eine teure Uhr: Worin das Glück jedes Einzelnen liegt, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Dass Gesundheit, Familie und ein geregeltes Einkommen überall auf der Welt eine große Rolle für das Wohlbefinden spielen, ist unbestritten. Welches die glücklichsten Länder der Welt sind, haben ganze Heerscharen von Wissenschaftlern zu erkunden versucht. Aber wie meist in solchen Situationen: Wo zwei Wissenschaftler sind, kommen sie zu zwei unterschiedlichen Ergebnissen. Wir sagen Ihnen, welche Länder am häufigsten in den Statistiken auftauchen.
BHUTAN: STAATLICH VERORDNETES GLÜCK
Wer braucht schon ein Bruttonationalprodukt? Wichtiger ist das Bruttonationalglück. Nach dieser Devise lebt jedenfalls Bhutan. Im letzten buddhistischen Königreich des Himalaja ist Glückseligkeit mehr wert als materieller Gewinn. „Das Bruttosozialprodukt soll niemals schneller wachsen als das Bruttonationalglück“, hatte König Jigme Singye Wangchuck bei seiner Krönungszeremonie 1974 gesagt. Seitdem ist die „Gross National Happiness“, das Bruttonationalglück, die Maxime der bhutanesischen Monarchen. Ziel ist die Glückseligkeit der Untertanen auf Grundlage der alten, bhutanischen Traditionen und Werte. Erst an zweiter Stelle kommt das wirtschaftliche Wachstum. Verantwortlich fürs Glück der Untertanen ist ein buddhistischer Mönch: Saamdu Chetri hat neben seinem Dasein als Geistlicher auch die Funktion des so genannten Happiness-Guru übernommen. Mit etwas Glück begleitet er übrigens auch Touristen zum „Tigers Nest“, einem im Fels hängenden Kloster, oder zum neu erbauten ersten „Glückszentrum“ im ruhigen Bumthang-Tal. Dabei referiert Chetri gerne über die 33 Glücksindikatoren Bhutans. Die beginnen bei „mehr Schulen“ und „mehr Krankenhäusern“ und hören ganz pragmatisch beim gemeinsamen Müllsammeln auf, denn Cola- Dosen will man in dem kleinen Königreich nicht haben. Zu viele Touristen übrigens auch nicht. Ein Mindestumtausch von 250 US-Dollar pro Tourist und Tag sorgt wirksam dafür, dass die Zahl der Besucher nicht überhandnimmt. Glückliches Bhutan!
VANUATU: WENIGER IST MEHR
Sind denn auf der Welt nur wohlhabende Menschen glücklich? Das kommt ganz auf den Blickwinkel an. Wer wie der „Happy Planet Index“ der britischen Denkfabrik New Economics Foundation Lebenserwartung, Lebenszufriedenheit und Umweltbelastung betrachtet, für den rangiert ein kleiner Südseestaat ganz weit vorn auf der Liste der Länder des Glücks. Aktuell auf Platz vier ist Vanuatu. Vor einem tropischen Wirbelsturm im Jahr 2015 lagen die 80 üppig-grünen Inseln mit ihren 250000 Einwohnern sogar auf der Pole Position. Erstaunlich: Kaum jemand auf Vanuatu hat Fernseher oder Auto, dafür fast jeder einen Garten in den Bergen, wo Süßkartoffeln und tropische Früchte reifen. Die Hauptstadt Port Vila auf der Insel Efate wirkt mit ihren Restaurants und Resorts fast mediterran – nur die türkisfarbene Lagune erinnert an die Südsee. Die meisten Besucher zieht es ohnehin bald weiter. Zum Beispiel auf die Insel Espiritu Santo – wegen des berühmten Champagne Beach. Der Gipfel des Glücks aber ist der Krater des aktiven Vulkans Mount Yasur auf der Insel Tanna. Von dort blickt man in den mit Magma gefüllten Höllenschlund und surft anschließend per Snowboard über die Aschekegel hinab zum Strand. Ein einmaliges Erlebnis.
COSTA RICA: SAUBER, NATURVERBUNDEN, GLÜCKLICH
Bunte Papageien und grüne Lodges im Regenwald, sichere Städte und perfekte Straßen: In Costa Rica begrüßt den Besucher die tropische Version eines Bilderbuchstaats. Die „ticos“, also die Einwohner Costa Ricas, grüßen sich selbst mit den Worten „pura vida“ statt „hallo“. Das nur 150 Kilometer breite Land mit gleichschönen Stränden an Karibik- und Pazifikküste besitzt die höchsten Sozialstandards Lateinamerikas. Die Armee wurde in den 1950er-Jahren zugunsten vernünftiger Schulen und Kliniken abgeschafft. Im aktuellen „Happy Planet Index“ liegt Costa Rica deshalb auf Platz eins. Der Index beantwortet vereinfacht die Frage: Welche Länder ermöglichen ihren Einwohnern ein gutes Leben, ohne die Natur zu stark zu belasten? Das gelingt Costa Rica offenbar besonders gut. Ob in Puerto Viejo an der Karibikküste oder auf der Pazikhalbinsel Nicoya: Überall kann man unbesorgt das Leitungswasser trinken und Salat essen. Bis 2021 übrigens will ganz Costa Rica CO2-neutral sein – als erster Staat der Welt.
NORWEGEN: NATUR MACHT HAPPY
Europas glücklichste Menschen leben in Norwegen. In der Stadt Bergen mit ihren putzigen bunten Häuschen an der Hafenkante mag es an 250 Tagen im Jahr regnen. Dem Glück tut das offenbar keinen Abbruch. Wer also bei den nordischen Nachbarn zu Gast ist, der darf sich auf strahlende Gesichter freuen. Für die Vereinten Nationen und ihren Entwicklungsindex ist Norwegen nicht weniger als „das beste Land der Welt“ – und das ununterbrochen seit zwölf Jahren. Das liegt nicht nur, aber auch an der beeindruckenden Natur mit gewaltigen Fjorden, gleißend weißen Gletschern und glucksenden Wildwassern. Von der allerschönsten Seite begegnet dem Land, wer von der See her kommt: Auf der klassischen Hurtigrute verkehrten früher die Postboote. Heute sind aus ihnen luxuriöse Kreuzfahrtschiffe geworden. Aber immer noch legen sie an kleinen bis kleinsten norwegischen Häfen an, wo die Besucher von Bord gehen und sich am reizvollen Gegensatz von puppenstubenartigen Städten und wilder Natur freuen können. Höhepunkt einer solchen Reise ist natürlich die Einfahrt in einen der engen Fjorde, wenn links und rechts majestätische Berge aufsteigen und vor dem verdutzten Besucher ein Gletscher kalbt.
SCHWEIZ: GELD, GESUNDHEIT, GLETSCHERBLICK
Wer hat’s erfunden? Wenn es ums Glück geht, haben die Schweizer die gleiche Antwort wie bei den Kräuterbonbons: Sie sind es natürlich selbst. Laut dem „Human Capital Report“ des in der Schweiz ansässigen World Economic Forum (WEF) investiert kein anderes Land mehr in Gesundheit, Bildung und das Talent seiner Bürger als die Alpenrepublik. Dazu kommt: Diese Landschaft ist einfach nicht zu toppen. Es gibt schlicht keinen Berg auf der Welt, der es an Schönheit und Charisma mit dem Matterhorn aufnehmen könnte. Und beim Anblick des mächtigen Aletschgletschers geht selbst hartgesottensten Reisenden das Herz auf – trotz seiner schmelzenden Kappe. Ein Land fehlt übrigens auf den Listen der glücklichsten Länder der Welt: Deutschland. Dass ausgerechnet unsere Schweizer Nachbarn in beinahe allen Statistiken die Nase vorn haben, hat damit zu tun, dass Geld wohl doch glücklich macht – und davon haben die Schweizer im Schnitt einfach mehr als wir. Armut, Existenzsorgen und Arbeitslosigkeit dagegen stören beim Glücklichsein. Und davon sind die Schweizer statistisch weniger betroffen. Übrigens, auch das sagt die Forschung: Pessimismus ist typisch deutsch.