Malediven: Im Zauber des Baa-Atolls

Malediven: Im Zauber des Baa-Atolls

„Es geht darum, alles mit Liebe zu tun. Nur dann kann es richtig gut werden.“ Umberto weiß, wovon er spricht. Der aus Bergamo stammende Chefkoch hat auf den Malediven den Status einer lokalen Berühmtheit. Seine unverwechselbaren Menükreationen und seine imposante Erscheinung machen ihn überall unvergesslich. Seit kaum einer Woche ist er der neue Restaurantchef auf Milaidhoo und schon jetzt hat er dort sämtliche Abläufe auf den Kopf gestellt. Für ihn ist nur das Beste gut genug und er sprüht geradezu vor Ideen, wie er die Insel zu DEM Gourmet-Hotspot der Malediven machen kann.

„Es geht darum, alles mit Liebe zu tun. Nur dann kann es richtig gut werden.“ Umberto weiß, wovon er spricht. Der aus Bergamo stammende Chefkoch hat auf den Malediven den Status einer lokalen Berühmtheit. Seine unverwechselbaren Menükreationen und seine imposante Erscheinung machen ihn überall unvergesslich. Seit kaum einer Woche ist er der neue Restaurantchef auf Milaidhoo und schon jetzt hat er dort sämtliche Abläufe auf den Kopf gestellt. Für ihn ist nur das Beste gut genug und er sprüht geradezu vor Ideen, wie er die Insel zu DEM Gourmet-Hotspot der Malediven machen kann.

 

Malediven: Im Zauber des Baa-Atolls

 

Leidenschaft in allen Dingen

Als mich Umberto auf dem Ankunftssteg nach dem kurzen Flug mit dem Wasserflugzeug empfängt, weiß ich, dass dieser große und gemütlich rundliche Italiener perfekt den Esprit und das Konzept der kleinen Insel Milaidhoo verkörpert. Anspruch, Begeisterung, Leidenschaft, Authentizität und Selbstverständlichkeit – das sind wohl die Begriffe, welche den Charakter des Resorts am besten beschreiben. Bevor der Inhaber des seit 45 Jahren erfolgreichen Baros beschloss, seinem Malediven-Traum mit Milaidhoo eine Krone aufzusetzen, kamen hauptsächlich Tagegäste von den umliegenden Hotels auf die Insel des als UNESCO-Weltkulturerbe geschützten Baa-Atolls. Sie schnorchelten an dem intakten Hausriff, bewunderten die bunte Fischvielfalt und entspannten an den schönen weißen Stränden. Nun befinden sich auf der kleinen Koralleninsel wunderbar geräumige und hell eingerichtete Wasser- und Strandvillen, drei Restaurants und eine Pool-Bar, von der aus sich die malerischen Sonnenuntergänge der Malediven bei köstlichen Cocktails genießen lassen.

 

Malediven: Im Zauber des Baa-Atolls

 

Malediven: Im Zauber des Baa-Atolls

 

No shoes and champagne

Das Licht der warmen Mittagssonne blendet meine noch an den europäischen Winter gewöhnten Augen. Als ich sie wieder öffne, reicht mir eine bildhübsche Maledivin in einer beigen Hose-Shirt-Kombination ein kühles Glas prickelnden Champagner. Nisha – auch sie von der Liebe zu dieser Insel erfüllt, aber im Gegensatz zu dem sprudelnd freudigen Umberto etwas verhaltener – erläutert mir gewissenhaft das Motto von Milaidhoo: „No shoes and champagne“! Mit dem leichten Perlen des Champagners auf der Zunge, spüre ich den feinen Korallensand unter den Füssen und fühle die Kraft dieser Insel. Hier wird die Zeit relativiert. Man kann ganz zu sich selbst finden.

 

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Samtweicher Sand

Der Sand hat hier übrigens eine ganz besondere Bedeutung. Auf Milaidhoo wurde der traditionelle Stil der Malediven und seiner ehemaligen Sultane wiederbelebt und in einen modern-luxuriösen Kontext gesetzt. Daher sind die eleganten Eingangstüren der Villen wie Portale geformt, daher sind die Restaurants den traditionell maledivischen Häuschen nachempfunden und daher befindet sich in ihren Innenbereichen der sogenannte „weiche Sand“. Er ist samtweich und empfängt einen wie ein kuscheliger Teppich, der den geschützten Rückzugsort von der Außenwelt trennt. Milaidhoo kultiviert den Unterschied zu den anderen Luxusresorts, in denen oftmals Opulenz und Offensichtlichkeit im Zentrum stehen. Diese Insel gibt sich dem Gast mit all ihrer Seele und Natürlichkeit hin.

 

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Ein Traum von einer Villa

Am nächsten Morgen erwache ich in meiner Beachvilla in einem der gemütlichsten Betten, in denen ich seit langem geschlafen habe. Vor dieser Wolke weicher Kissen und Decken gibt eine zu 180 Grad verglaste Front den Blick auf die geräumige Terrasse mit ihrer romantischen Schaukel und ihrem großem Süßwasser-Pool frei, hinter dem der sanft ins Meer führende Strand und das maledivisch kristallene Wasser warten. Die Malediven werden förmlich zu einem Teil der Villa.

 

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Umberto!

Gedankenverloren schlendere ich mit dem charakteristischen Zwitschern der Malediven-Vögel im Ohr über die sauber gefegten Wege vorbei an sattgrünen Palmen zum Frühstück in der Kompass-Bar. Prompt werde ich von einem polternd begeisterten „Good Morning. Did you sleep well?“ in Empfang genommen. Umberto steht mitreißend gut gelaunt im Schatten eines Sonnenschirms auf der Terrasse vor dem glitzernden Meer und winkt mich energisch an den Tisch heran. „Sit down. That’s a nice table! What about starting the day with a nice glass of champagne?“ Deal! Dazu noch einen echten italienischen Cappuccino, ein Glas frischen Wassermelonensaft und ein paar der saftigen Tropenfrüchte vom Buffet und mein Morgen ist perfekt.

 

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Anantara Kihavas Geheimnis

Viel Zeit bleibt allerdings nicht. Wie mir Ibbe, mein eifriger Island Host, mitteilt, wartet am Steg bereits das Speedboot, das mich nach Anantara Kihava bringen soll. Nach einer kurzen, aber rasanten Fahrt durch das spiegelglatte Meer empfängt mich eine strahlende Camy, um mir ein paar der schönsten Villen und Plätze der Insel zu zeigen. Kihava ist u.a. für seine makellosen Strände bekannt, die sich wie Perlen vom blauen Meer  absetzen und von einer Reihe tiefgrüner Palmen und Büsche gesäumt sind. Die luxuriösen Villen mit ihren romantischen Pools sind diskret in die Vegetation eingebettet und bieten absolute Privatsphäre. Ich verliebe mich sofort in die Schaukel vor der Weite des glitzernd hellen Ozeans. Hier hat man das Gefühl, sich in die Unendlichkeit aufzuschwingen.

 

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Der Hotelmanager Dylan hat sich ein besonderes Highlight ausgedacht: Das Mittagessen findet im Unterwasserrestaurant statt. Vor einer Kulisse aus bunten Korallen und sanft im Wasser dahingleitenden Fischen werden hier wahre Gourmetwunder serviert. Ob hier wohl Umberto seine Finger im Spiel hatte? Nach dem Lobster aus der eigenen Zucht ist mein persönliches Highlight die „chocolate bomb“, die langsam zu zerfließen beginnt, als der Kellner behutsam heiße Vanillesauce darüber gießt. Sündig gut!

 

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Soneva Fushis Lifestyle

Am nächsten Tag wartet ein weiterer Höhepunkt des Baa-Atolls auf mich: Soneva Fushi! Diese Insel hat ihren ganz eigenen Stil. Wie auch bei der Six Senses Gruppe, der das Resort vor Soneva gehörte, gilt: „No news, no shoes“. Wozu auch news, die Natur birgt ihre eigenen Abenteuer. Auf der fast dschungelartig bewachsenen Insel hängen kopfüber Fledermäuse in den Bäumen, überall zwitschern tropische Vögel in den Sträuchern und es kann gut sein, dass kleine Hasen vor einem aus dem Dickicht auf den Weg springen.

 

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Reiko, meine „Miss Friday“, führt mich zu meinem Inselfahrrad. „Die Insel ist zu groß, um alles zu Fuß zu machen“, erklärt sie mir. Auf meiner Erkundungstour über die Insel duftet es nach Wärme und Wald. Ich kann verstehen, dass so viele Hollywoodstars diese Insel lieben. In dieser ungezwungenen Atmosphäre kann man mit der Natur völlig eins werden. Gleichzeitig wird aber natürlich für perfekten Service gesorgt. Allein das Kinderparadies „The Den“ ist so groß und abwechslungsreich gestaltet und so liebevoll betreut, dass Eltern sicherlich Mühe haben, ihr Kind zu überreden, wieder mit nach Hause zu kommen. Schon die drei verschiedenen Türgrößen am Eingang zeugen davon, wie sehr der größte Kinderclub Asiens auf alle Details achtet, die Kindern Spaß machen. Auch die „Mr und Ms. Fridays“ gehören hier zum Konzept. Sie betreuen die kleinen Gäste so liebevoll und entwickeln so einen guten Draht zu ihnen, dass fast eine richtige Freundschaft entsteht.

 

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Ein besonderes Highlight ist auch das direkt am Meer gelegene Open Air Kino mit eigener Bar und Popcornstation. Mit dem Wellenrauschen im Hintergrund und dem klaren Sternenhimmel über dem Kopf sind hier einzigartige Kinoerlebnisse garantiert. Mir persönlich hat es auch die Sternwarte sehr angetan, in der man die herrliche Himmelswelt der Malediven ganz nah an sich heranholen kann. Sie befindet sich direkt neben dem fantastischen Baumhaus-Restaurant, in dem abends bei Kerzenlicht italienische Gerichte serviert werden, deren Zutaten aus dem hauseigenen Bio-Garten stammen. Eine romantischere Atmosphäre kann man sich kaum vorstellen.

 

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Frühstück deluxe

„Und nun genießen Sie ihr Frühstück!“ Die höfliche Japanerin Reiko entlässt mich eine Welt voller Wunder. Die eigene Chocolate Chamber mit formvollendet drapierten Pralinen und zerbrechlichen Schokoladenkunstwerken ist nur eine von vielen Besonderheiten. Auch das französische Käsebuffet und die Auswahl an kostbaren spanischen Schinken sind absolut außergewöhnlich. Ein absolutes Highlight ist natürlich der Chocolate and ice-cream room, der 24 Stunden geöffnet ist und bis zu 60 Sorten hausgemachte Eis- und Sorbetsorten bereit hält – er ist schon weit über die Grenzen der Malediven hinaus eine Legende! Hinzu kommt die persönliche Atmosphäre. Oliver, der schon seit zwanzig Jahren das Obst zubereitet und köstliche Gemüsewoks und Salate zaubert, kennt all seine Stammgäste. Er verrät mir, er liebe Deutschland und sei nach Oliver Kahn benannt. Und dann reicht mir der kleine rundliche Malediver mit einem breiten Grinsen eine Schale voller süßer Erdbeeren – herrlicher Luxus in der Hitze der Tropen.

 

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Familienbande

„Daheim“ in Milaidhoo wartet abends beim Champagnerempfang in der Kompass-Bar Shuhan auf mich, der sympathische General Manager des Resorts, der zuvor bereits lange Jahre das Baros geleitet hatte. Begeistert zeigt er mir Fotos von der Entstehung des Inselresorts und wieder wird deutlich, wie sehr sich die Angestellten als Familie fühlen und wie stark sie sich mit der „Geschichte der kleinen Insel“ identifizieren. Hier haben selbst die vor dem Riff umherschwimmenden Meeresschildkröten Namen, wie mir die Meeresbiologin Nina erklärt. „Why don’t you stay longer“, sagt Shuhan lächelnd. Und ich weiß: Das ist meine Geschichte hier. Ich kann mich einfach nicht von der Insel lösen.

 

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Kumars Weisheit

Der Eindruck verstärkt sich, als ich am nächsten Morgen Punkt 7h Kumar gegenüberstehe. Kumar ruht in sich. Er strahlt Frieden aus. Vor kurzem hat er seinen Vater verloren. Aber sein Glaube an die Ewigkeit und den Zirkel des Lebens hilft ihm, den Schmerz zu überwinden. Bald will er im Haus seiner Vorfahren in Indien sein eigenes Aschram an der Grenze zu Nepal eröffnen. Ein Ort im Wald voller Stille, an dem man zu sich selbst finden kann. In dem Raum vor der Kulisse des indischen Ozeans gibt er einen Vorgeschmack auf das, was er dort praktizieren wird. Er „fühlt“ die Energie und den aktuellen Seelenzustand seiner Schüler, sodass er sie individuell anleiten kann. Die Abfolge dieser Asanas verschafft mir Kraft und Wohlbefinden. Ich fühle mich wie neu geboren.

 

A wonderful story

Nach ein paar weiteren wunderbaren Tagen kommt nun doch, was kommen muss: Der Abschied. Die fantastische Seafood-Platter am letzten Abend und die liebevolle Dekoration auf dem Bett machen es mir nicht leichter, der Insel den Rücken zu kehren. Es war eine inspirierende und erfüllte Zeit. Danke Milaidhoo, Deine Geschichte ist großartig!

 

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Zum Abschluss empfängt mich das Baros – auch hier mit einem Glas Champagner. Die Insel ist perfekt organisiert, das Team seit Jahren eingespielt, die Abläufe reibungslos orchestriert. Die meisten Gäste kommen schon seit vielen Jahren hierher und schwärmen von dem schönen Hausriff, der Schatten spendenden Vegetation und den eleganten Villen, die vor kurzem vollständig renoviert wurden. Bei einem köstlichen Menü im Gourmet-Restaurant Lighthouse lasse ich diese schönen Malediven-Tage ausklingen. Großer Vorteil dieser letzten Station: Durch die Nähe zu Male kann ich morgens mit dem Speedboot zum Flughafen gebracht werden. So gewinne ich wertvolle Zeit, die ich noch mit dem herrlich weißen Korallensand unter den Füssen und den Gedanken an den Zauber dieser Umgebung verbringen kann.

 

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