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Abenteuer Afrika: Vielfalt im Osten
Afrika bietet grandiose Landschaften, großartige Tiererlebnisse und wunderschöne Lodges. „Connection to Paradise“ stellt die acht schönsten Safari-Länder vor und sagt Ihnen, welches Land sich am besten für Ihre Traumreise eignet. In Teil 2 widmen wir uns aufregenden Safaris im Osten Afrikas und verraten, was Reisende in Ruanda, Kenia, Sambia und Tansania erwartet.
Afrika bietet grandiose Landschaften, großartige Tiererlebnisse und wunderschöne Lodges. „Connection to Paradise“ stellt die acht schönsten Safari-Länder vor und sagt Ihnen, welches Land sich am besten für Ihre Traumreise eignet. In Teil 2 widmen wir uns aufregenden Safaris im Osten Afrikas und verraten, was Reisende in Ruanda, Kenia, Sambia und Tansania erwartet.
von Fabian von Poser
Safari im Osten Afrikas: Sambia
Sambia ist eines der bestgehüteten Geheimnisse für Safari-Fans. Orte wie das Luangwa-Tal, die Nationalparks Kafue und Lower Zambezi und die Liuwa-Flutebenen bieten einsame Wildnis und enormen Tierreichtum – exzellente Unterkünfte inklusive.
Gellend durchschneidet der Warnruf des Graubülbül den Wald. Der Vogelruf fällt zusammen mit dem Geschrei der Grünmeerkatzen. Hektisch kreischen die Tiere, als läge etwas in der Luft. Und tatsächlich: Augenblicke später schält sich eine Löwin aus dem Unterholz. Auf leisen Pfoten schleicht sie sich an eine Impala-Herde heran. Nur noch wenige Meter sind es. Dann nehmen die Antilopen den Warnruf des Bülbül wahr, dann die Schreie der Meerkatzen. Schließlich verschwinden sie mit riesigen Sätzen im Unterholz.
All das passiert am Ufer des Sambesi. Der mächtige Strom entspringt im Nordwesten des Landes, fließt ein Stück durch Angola und bahnt sich dann seinen Weg über die Victoria-Fälle durch Sambia. An seinen Ufern und den Ufern seiner Zuflüsse wie dem Kafue und dem Luangwa konzentrieren sich riesige Mengen Wild. Die Lagunen und Wälder sind ein Paradies für Impala- und Puku-Antilopen, für Zebras, Gnus, Büffel und Giraffen – und für ihre Jäger.
Königliche Fälle
Das landschaftliche Highlight des Landes sind die Victoria-Fälle. Die an der Grenze zu Simbabwe gelegenen Wasserfälle sind eines der beeindruckendsten Naturspektakel Afrikas. Auf einer Breite von 1700 Metern stürzen sich die Fluten des Sambesi 110 Meter in die Tiefe. Das macht die Fälle, die von den Einheimischen Mosi-oa-Tunya, donnernder Rauch, genannt werden, nicht nur zu den größten Wasserfällen Afrikas, sondern auch zur größten einheitlich herabfallenden Wassermasse der Welt. Der Sprühnebel ist noch in 30 Kilometern Entfernung zu sehen.
Heute werden in den beiden Städten Livingstone auf sambischer Seite und Victoria Falls auf simbabwischer Seite Touristenspektakel wie White-Water-Rafting, Bungee-Jumping, Helikopterflüge und Kanufahrten angeboten. Die touristische Infrastruktur in den Parks ist exzellent. Zahlreiche Lodges bieten erstklassigen Komfort, darunter das Time & Tide King Lewanika im Liuwa Plains-Nationalpark, das Time & Tine Chongwe Camp im Lower Zambezi-Nationalpark und das Time & Tide Chinzombo am Rande des Südluangwa-Nationalparks.
Bei unseren Wildbeobachtungsfahrten sehen wir alle Arten von Raubtieren: Löwen, Leoparden und sogar Afrikanische Wildhunde – einer der seltensten Jäger des Kontinents. Afrikaweit wird ihr Bestand gerade mal auf 3000 bis 5500 Tiere geschätzt. Doch sieht man ein Tier, dann ist es ein Erlebnis, das man nicht vergisst, denn mit fast 90 Prozent Erfolg bei ihren Treibjagten gehören Afrikanische Wildhunde aufgrund ihrer ausgezeichneten Organisation zu den gefürchtetsten Jägern. Vor einer Gruppe von fast 20 Tieren nimmt an einem unserer letzten Tage sogar eine Herde von sieben tonnenschweren Elefanten Reißaus. Diese ebenso seltenen wie faszinierenden Wildhunde haben sich ihren Respekt im Tierreich offenbar redlich verdient.
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Für wen ist Sambia geeignet? Safari, Action, Familie
Wie komme ich nach Sambia? Mit Lufthansa in 10,5 Stunden nach Johannesburg, von dort in etwa zwei Stunden weiter mit Airlink nach Lusaka.
Wo komme ich unter? Time & Tide Chinzombo (Südluangwa-Nationalpark), Time & Tide King Lewanika (Liuwa Plains-Nationalpark), Time & Tide Chongwe Camp (Lower Zambezi-Nationalpark)
Wann ist die beste Reisezeit für Sambia? Die besten Reisemonate für eine Safari im Osten Afrikas sind die kühlen Trockenmonate von Mai bis September und die heißen Trockenmonate Oktober und November.
Welche Impfungen benötige ich für Sambia? Bei Einreise aus einem Gelbfieber-Gebiet ist eine Gelbfieberimpfung vorgeschriebent.Unbedingt angeraten sind auch Malaria-Prophylaxe, die Vierfach-Impfung gegen Polio, Diphterie, Tetanus und Keuchhusten sowie Schutz gegen Hepatitis A und B.
Wie sicher ist Sambia? Sambia ist seit Jahren politisch stabil und für Safari-Touristen ein sicheres Reiseziel. Allerdings sollte man sich in den Städten vor Kleinkriminalität schützen.
Safari im Osten Afrikas: Kenia
Kenia ist die bekannteste Destination für Safaris im Osten Afrikas. Nationalparks wie Amboseli, Nakuru, Tsavo und Reservate wie die Masai Mara und Samburu haben Geschichte geschrieben. Bis heute lassen sie bei Besuchern keine Wünsche offen.
„Wissen Sie, ich hatte eine Farm in Afrika, am Fuße der Ngong-Berge“: Das ist einer der bekanntesten Sätze der Filmgeschichte. Sidney Pollacks mit sieben Oscars gekröntes Epos „Jenseits von Afrika“ mit Meryl Streep, Robert Redford und Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen ist einer der meistgesehenen Filme aller Zeiten. Der autobiographische Roman von 1937, der Pollack als Vorbild diente, erzählt die Geschichte der Dänin Karen Blixen, die kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges nach Ostafrika auswanderte, um der Enge ihres Elternhauses zu entfliehen.
Landschaften wie im Film
1914 zog sie auf eine 800 Hektar große Farm südlich von Nairobi. Kurz zuvor hatte sie Baron Bror von Blixen-Finecke kennengelernt. Gemeinsam wollten beide in Kenia eine Kaffeefarm aufbauen, aber die Beziehung ging in die Brüche. Doch in Kenia genoss Blixen endlich die Freiheit, die sie in ihrem konservativen Elternhaus nie besessen hatte. Sie verliebte sich sofort in das Land – und bald auch in den Großwildjäger Denys Finch Hatton.
Wer heute durch Nationalparks wie Amboseli, Tsavo, Nakuru und Reservate wie die Masai Mara und Samburu reist, der fühlt sich von den Landschaften stets an den großartigen Film erinnert. Kenia liegt am Ostafrikanischen Grabenbruch. Die Landschaft ist geprägt von weiten Ebenen, in denen sich die Tiere sammeln, von Seen wie dem Victoria-See, dem Turkana-See und dem Nakuru-See und von Bergen wie dem Mount Kenya und dem Mount Elgon. Überragt wird alles vom Kilimandscharo im benachbarten Tansania, mit 5895 Metern der höchste Berg Afrikas.
Große Tierwanderung
Höhepunkt jedes Kenia-Besuchs ist die Great Migration. Im Juli und August überqueren bis zu zwei Millionen Gnus und Zebras den Mara-Fluss zwischen Kenia und Tansania – ein unfassbares Spektakel. Der gewaltige Treck, der dem Regen folgt, startet in der Serengeti in Tansania. Dort verbringen die Tiere die Regenzeit von Dezember bis April und bekommen Nachwuchs. Zu Beginn der Trockenzeit im Mai sind die Jungen stark genug für die Reise, und Millionen Gnus und Zebras machen sich auf die Suche nach den grünen Weiden im Nordwesten. Wer die Tierwanderung einmal beobachtet hat, den lassen die Bilder nicht mehr los.
Kenia ist aber nicht nur eines der besten Ziele für Safari-Fans, sondern auch für Familien, denn die tollen Strände am Indischen Ozean laden auch zum Baden ein. Namen wie Malindi Beach und Watamu Beach bei Kilifi, Diani Beach und Tiwi Beach bei Kwale und Manda Beach bei Lamu zergehen Kennern auf der Zunge. Dazu kommt jede Menge Kultur. In der Altstadt von Lamu zum Beispiel verschmolzen seit dem 14. Jahrhundert afrikanische, arabische, indische und später portugiesische Einflüsse. Durch den Handel mit Gewürzen, Elfenbein und Sklaven brachte es die Stadt zu erheblichem Wohlstand. Die Häuser wurden teils aus Korallen-Gestein gebaut und mit herrlich geschnitzten Türen verziert.
Jenseits von Afrika
Ob auch Karen Blixen Lamu geliebt hat, ist nicht überliefert. Fest steht: Noch heute ist die Dänin in Kenia präsent wie kaum eine andere Europäerin. Viele hundert Menschen arbeiteten einst auf ihrer Farm. Zu den Schwarzen entwickelte sie eine innige Beziehung. An vielen Orten finden sich noch Spuren von Blixen: Straßen sind nach ihr benannt, Kindergärten und Schulen, ja sogar ein ganzer Stadtteil der Millionenmetropole Nairobi: Er heißt schlicht „Karen“.
Einer der Orte, der untrennbar mit der Geschichte der Dänin verbunden ist, ist das Mbogani-Haus vor den Toren der Stadt. Dorthin zog Blixen im Jahr 1917, dort lebte sie bis zu ihrer Rückkehr nach Europa. Denn 1931, nachdem ihre Farm unrentabel geworden, Denys Finch Hatton bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war, kehrte Blixen nach Dänemark zurück. Das Mbogani-Haus befand sich danach viele Jahre in Privatbesitz. 1964 kaufte es die dänische Regierung und vermachte es dem kenianischen Staat, der es 1986 zum heute noch für Besucher geöffneten Karen Blixen-Museum umbaute.
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Für wen ist Kenia geeignet? Safari im Osten Arikas, Familie, Strand
Wie komme ich nach Kenia? Mit Lufthansa in neun Stunden nach Nairobi.
Wo komme ich unter? Zum Beispiel im komfortablen Mahali Mzuri oder im Angama Mara in der Masai Mara, im Finch Hattons Luxury Camp im Tsavo-Nationalpark oder im Segera Retreat am Fuß des Mount Kenya.
Wann ist die beste Reisezeit für Kenia? Die besten Reisemonate sind Juli bis Oktober, das entspricht der kühlen Trockenzeit, und von Dezember bis März in der heißen Trockenzeit. In der großen Regenzeit zwischen April und Juni sind viele Pisten unbefahrbar.
Welche Impfungen benötige ich für Kenia? Wer aus einem Gelbfiebergebiet einreist, der muss eine gültige Gelbfieberimpfung vorweisen. Empfehlenswert für Ihre Safari im Osten Afrikas außerdem: Malaria-Prophylaxe, die Vierfach-Impfung gegen Polio, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sowie Schutz gegen Hepatitis A und B.
Wie sicher ist Kenia? In Nairobi, Mombasa, den Touristenzentren Malindi, Kilifi und Lamu sollte man sich vor Taschendiebstählen schützen. Die Camps in den großen Nationalparks sind sehr sicher.
Reise nach Tansania
In Tansania liegen einige der spektakulärsten Nationalparks des Kontinents. Namen wie Serengeti, Ngorongoro-Krater und Mount Kilimanjaro National Park zergehen Afrika-Begeisterten auf der Zunge.
Es ist ein komisches Gefühl. Eben lag man noch in seinem Bett mit dem plüschigen Kopfkissen und lauschte im Halbschlaf dem Gurren der Hyänen und dem ängstlichen Wiehern eines Zebras. Nur die Zeltwand trennte einen von der Wildnis Afrikas. Im Morgengrauen hatte Henry Tee und Kekse ans Zelt gebracht. Und jetzt stehen wir mittendrin in der Wildnis und laufen zu Fuß durch das Halbdunkel eines der wildreichsten Reservate Afrikas: die Serengeti.
Es war ein Deutscher, der einen der außergewöhnlichsten und schönsten Orte Tansanias berühmt machte. Mit seinem flammenden Appell, Ostafrikas Ökosysteme zu schützen, brachte der Frankfurter Zoodirektor Dr. Bernhard Grzimek Tansania im Kinoklassiker „Serengeti darf nicht sterben“ 1959 in die Wohnzimmer der Deutschen. Weltberühmt sind die Bilder, wie Grzimek und sein später in Tansania verstorbener Sohn Michael mit ihrer Dornier-27, von beiden liebevoll „Ente“ genannt, die Savannen überflogen, um Tiere zu zählen und mehr über ihre Wanderrouten zu erfahren.
Erinnerung an Grzimek
Wer heute durch die Serengeti fährt, der fühlt sich in den wildreichen Savannen an Grzimeks Filme erinnert. Tansanias Highlights sind der Serengeti-Nationalpark und der Ngorongoro-Krater mit seinen bis zu 2300 Meter hohen Kraterwänden, die sich 600 Meter über den grasbestandenen Kraterboden erheben. Nirgendwo sonst auf der Welt findet man auf so wenig Raum einen so großen Reichtum an Säugetieren: 25000 sollen allein im Krater leben. Weitere großartige Parks sind der Mount Kilimanjaro National Park, der Arusha National Park, der Tarangire National Park, der Lake Manyara National Park, der Mahale Mountains National Park am Tanganjika-See, bekannt für seine Schimpansen, sowie das riesige Selous Game Reserve.
Wie Kenia ist Tansania vom Ostafrikanischen Grabenbruch geprägt. Typisch dafür sind nicht nur die endlosen Savannen, sondern auch die großen Grabenseen wie der Victoria-See und der Tanganjika-See und einige der höchsten Berge des Kontinents: der Kilimandscharo und der Mount Meru. Und natürlich gilt Ostafrika als die Wiege der Menschheit. In der etwa 50 Kilometer langen Olduvai-Schlucht im Norden Tansanias fanden Wissenschaftler bis zu 2,5 Millionen Jahre alte Fossilien von Hominiden und deren Steinwerkzeuge.
Egal, ob mit oder ohne Familie: Tansania eignet sich für Safari-Fans aller Couleur. Das liegt daran, dass die fantastischen Lodges wirklich jeden erdenklichen Komfort bieten – viele auch mit Kinderbetreuung, sollten die Kleinen mal nicht mit auf Wildbeobachtungsfahrt gehen wollen. Und das Land bietet noch viel mehr, denn auch wer sich einfach nur erholen will, kommt auf seine Kosten. Die gleißend weißen Sandstrände an der Küste und die sagenumwobene Gewürzinsel Sansibar stellen eine tolle Verlängerung für jede Safari im Osten Afrikas dar.
Safari der Superlative
Nach fünf Tagen Safari in Tansania ist man von großartigen Tiererlebnissen verwöhnt und sucht nur noch nach Superlativen: ein Löwe beim Riss, Geparden bei der Jagd, ein Leoparden auf einem Baum. Doch eigentlich ist die beste Zeit einer Safari auch in Tansania die, wenn alle Fotos gemacht sind, sämtliche Speicherkarten voll sind, und der Wunsch nach einem kühlen Bier größer ist, als der, das Gesehene in Pixeln festzuhalten.
Bei diesem Ansinnen können einem die freundlichen Angestellten großartiger Camps wie dem One Nature Nyaruswiga in der Serengeti, dem Singita Mara River Tented Camp am Mara-Fluss und Chem Chem im Tarangire-Nationalpark hilfreiche Dienste leisten. Abends servieren sie im Licht der Petroleumlampen eisgekühlte Getränke. Am Horizont versinkt die Sonne wie ein Feuerball über der Savanne. Giraffen stehen im letzten Sonnenlicht da wie knorrige Baumstümpfe, Gnu-Herden ziehen vorbei. Während sich der Tag so seinem Ende zuneigt, stößt man auf das Geschehene an. Und nichts geht darüber, als wenn dies bei einem kühlen Serengeti-Lager geschieht.
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Für wen? Safari, Familie, Strand
Wie komme ich nach Tansania? Mit Discover Airlines (Lufthansa-Tochter) in zehn Stunden zum Kilimajaro Airport bei Arusha.
Wo komme ich unter? Im One Nature Nyaruswiga in der Serengeti, im Singita Mara River Tented Camp unmittelbar am Mara-Fluss oder in Chem Chem im Tarangire-Nationalpark.
Wann ist die beste Reisezeit für Tansania? Die kühle Trockenzeit von Juni bis Oktober und die heiße Trockenzeit von Mitte Dezember bis Mitte März. An der Küste und auf Sansibar liegen die Temperaturen das ganze Jahr über zwischen 24 und 32 Grad.
Welche Impfungen benötige ich für Tansania? Wer aus einem Gelbfiebergebiet einreist (z.B. Kenia), der benötigt eine Gelbfieber-Impfung. Empfehlenswert außerdem: Malaria-Prophylaxe, die Vierfach-Impfung gegen Polio, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sowie Schutz gegen Hepatitis A und B.
Wie sicher ist Tansania? Tansania gilt als verhältnismäßig sicher. Allerdings gilt es, sich vor Kleinkriminalität und Taschendiebstählen in Acht zu nehmen und auch tagsüber einsame Gegenden und nicht bewachte Strände zu meiden.
Safari im Osten Afrikas: Ruanda
Ruanda ist eines der kleinsten Länder Afrikas – und eines der vielfältigsten. Im „Land der 1000 Hügel“ lassen sich nicht nur vortrefflich Gorillas und Schimpansen beobachten, sondern mittlerweile auch wieder Löwen, Leoparden, Elefanten und Nashörner.
Es ist ein Moment zum Nicht-Vergessen: Wir kauern unter zehn Meter hohen Baumriesen. Schweiß perlt von den Häuptern, Fliegen schwirren umher. Es ist feucht, sehr feucht. Von den Bäumen und Farnen perlt kondensierter Nebel. Erheben wir unsere Köpfe, dann sitzen sie vor uns, so als ob es keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier gebe: mehr als ein Dutzend Berggorillas der Hirwa-Gruppe. Darunter sind auch Uburanga, der Silberrücken, ein Tier von 200 Kilo, und einige Jungtiere.
Wir kauern auf 2400 Metern am Fuße des Vulkans Gahinga. Er ist einer der acht Vulkane der Virunga-Kette im Dreiländereck Ruanda, Uganda und Demokratische Republik Kongo. 1902 entdeckte der Afrika-Forscher Robert von Beringe hier die ersten Berggorillas – eine Sensation. Ab 1967 erforschte die US-amerikanische Zoologin Dian Fossey die Tiere im Westen Ruandas. Damals gab es nur noch etwa 200 Berggorillas. Heute lebt im Parc National des Volcans fast die Hälfte der Weltpopulation von 980 Tieren.
Land der 1000 Hügel
Das Land der 1000 Hügel wird Ruanda auch genannt. Fast drei Monate lang beherrschte die Hauptstadt Kigali vor 30 Jahren die Schlagzeilen. Am 7. April 1994 brach dort der blutige Konflikt zwischen der Hutu-Mehrheit und den Tutsi aus. In drei Monaten starben mehr als eine Million Menschen. Heute gilt Ruanda als eines der stabilsten und sichersten Länder Afrikas. Das Land ist ein Musterschüler in Sachen Wirtschaftsentwicklung. Die meisten Menschen haben zu essen, es gibt moderne Krankenhäuser, die Kinder gehen zur Schule.
Drei Jahrzehnte nach den Ereignissen sind noch nicht alle Wunden verheilt, doch gerade Kigali präsentiert sich als junge, aufstrebende Stadt. Die Hauptstadt ist sauber, denn im ganzen Land ist die Benutzung von Plastiktüten verboten. Jeden letzten Samstag im Monat befreien alle Ruander vom Präsidenten bis zum Schulkind am Umuganda Day ihr Land von Müll und Unrat, um einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten. Es gibt Wlan in öffentlichen Bussen, überall sprießen neue Technologiefirmen aus dem Boden.
Komfortable Lodges
Auch touristisch ist das Land hervorragend erschlossen. Zahlreiche exklusive Hotelketten sind heute in Ruanda ansässig, darunter auch die Luxusmarken One & Only und Singita. Zu den Highlights des Landes zählen der Parc National des Volcans mit seinen Gorillas und der Nyungwe-Nationalpark. Letzterer punktet mit seinen Schimpansen und Mangaben. Der Akagera-Nationalpark beherbergt eine Vielzahl von Säugetieren, darunter Elefanten, Büffel, Giraffen, Zebras, Leoparden, Hyänen. Auch verschiedene Antilopenarten wie Ducker, Buschböcke, Impalas, Pferdeantilopen, Topis und Wasserböcke leben hier. 2016 wurden im Park auch Löwen wieder angesiedelt – seitdem ist die Population stark gewachsen. Auch Nashörner gibt es mittlerweile wieder. Der Park liegt im Osten des Landes an der Grenze zu Tansania.
Kaum ein Besucher aber lässt sich das Gorilla-Erlebnis entgehen. Es hat etwas Erhebendes, unsere Vorfahren aus nächster Nähe zu sehen. Als wir nach genau einer Stunde den Wald im Parc National des Volcans verlassen, folgt uns der Silverback noch eine Weile auf dem frisch geschlagenen Pfad. Fast so als wolle er sich verabschieden. Noch einmal drehen auch wir uns um, um einem unserer engsten Verwandten auf Wiedersehen zu sagen. Dann verschwindet der Riese unter dem dichten Blätterdach der Urwaldriesen.
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Für wen ist Ruanda geeignet? Safari, Action
Wie komme ich nach Ruanda? In knapp zehn Stunden mit Brussels Airlines (Lufthansa-Tochter) über Brüssel nach Kigali.
Wo komme ich unter? Zum Beispiel im One & Only Gorillas Nest am Rande des Parc National des Volcans, im One & Only Nyungwe House oder in der Singita Kwitonda Lodge (beide Nyungwe-Nationalpark).
Wann ist die beste Reisezeit für Ruanda? Ganzjährig, da die meisten Straßen asphaltiert sind. Die kurze Trockenzeit dauert von Ende November bis Ende Januar. Die lange Trockenzeit von Juni bis September eignet sich besonders für Gorilla-Trekkings.
Welche Impfungen benötige ich für Ruanda? Eine gültige Gelbfieberimpfung ist bei der Einreise Pflicht. Malaria-Prophylaxe ist in den niedriger gelegenen Regionen des Landes ratsam. Für den Besuch bei den Gorillas ist sie nicht erforderlich. Außerdem empfehlenswert für eine Safari im Osten Afrikas: die Vierfach-Impfung gegen Polio, Diphterie, Tetanus und Keuchhusten sowie Schutz gegen Hepatitis A und B.
Wie sicher ist Ruanda? Ruanda ist eines der sichersten Länder des Kontinents.