So weit, so blau – der Indische Ozean
Was für ein Anblick! Es gibt kaum einen Anflug wie diesen: In weit geschwungenen Bögen schraubt sich die Twin Otter herab. Herab in eine schier endlose Inselwelt. Das Wasser unter dem 15-Sitzer säumen Dutzende kleiner Inseln und Eilande. Um ihre Hälse tragen sie weiße Krausen aus Korallen, auf ihren Häuptern wehen Palmen im Wind. Dazwischen funkeln kristallklare Meerwasserlagunen in einem unglaublichen Farbenspiel aus Smaragdblau, Türkis und Jade. Das sind die Malediven: fast 1200 sonnendurchflutete Glücks-Perlen mitten in der Unermesslichkeit des Indischen Ozeans.
Der Anflug mit dem Wasserflugzeug von der Hauptinsel Malé auf das Baa-Atoll gehört zu den schönsten der Malediven. In steilen Haarnadelkurven schraubt sich der Flieger nach nur 45 Minuten herab, bis er sanft auf dem Wasser landet. Augenblicke später stehen wir barfuß im puderweichen Sand. Wer nach paradiesischen Stränden, atemberaubenden Unterwasser-Erlebnissen und tropischer Postkartenidylle sucht, für den sind die Malediven das Nonplusultra.
Doch die Inselgruppe unterhalb von Indiens Südspitze ist nur ein verschwindend kleiner Teil einer Region, die mehr als doppelt so groß ist wie der gesamte afrikanische Kontinent. Mit fast 75 Millionen Quadratkilometer Fläche nimmt der Indische Ozean beinahe ein Sechstel der Erdoberfläche ein. Mit Wassertemperaturen von 22 bis 28 Grad ist er zugleich der wärmste Ozean der Erde. In seiner schier unermesslichen Weite liegen die Seychellen, Mauritius, Madagaskar, die Komoren, La Réunion, die Malediven, Sri Lanka und Indonesien. Weil Madagaskar meist zu Afrika, Sri Lanka und Indonesien zu Asien gezählt werden, sprechen Touristiker, wenn sie den Indischen Ozean meinen, in der Regel von den Malediven, Mauritius und den Seychellen.
Was also macht diese drei Inselgruppen aus? Allein aufgrund seiner Größe bietet der Indische Ozean eine riesige Vielfalt an Landschaften, Menschen und Kulturen. Da ist das Inselreich der Malediven mit seinen paradiesischen Stränden und grandiosen Tauchrevieren. Die Korallenriffe in diesem Teil der Erde gehören zu den artenreichsten Meeresbiotopen überhaupt. Hier leben mehr als 2.000 Fischarten, darunter Walhaie, Delfine, Mantas, Barsche, Schnapper, Anemonen-, Doktor- und Kofferfische sowie die vom Aussterben bedrohte Karettschildkröte. Da ist die Multikulti-Insel Mauritius mit ihren blütenweißen Stränden und grandiosen Wassersportmöglichkeiten, und da sind die Seychellen, jene Inselgruppe nördlich von Madagaskar, deren 115 Inseln fast komplett unter Naturschutz stehen. Weltbekannt sind Namen wie Praslin, Silhouette, La Digue, Frégate und North Island.
Die Strände im Indischen Ozean gehören zu den schönsten der Erde. Einige davon wie die von Granitfelsen gesäumten Buchten auf der Seychellen-Insel La Digue sind weltberühmt, andere wie die meisten Strände auf den Malediven sind noch weitgehend unbekannte Kleinode. Allen gemeinsam ist: An kaum einem anderen Ort der Erde lässt sich Robinson-Feeling so wunderbar mit den Annehmlichkeiten des modernen Luxus verbinden wie hier, denn die Luxushotellerie im Indischen Ozean wartet mit einigen der exklusivsten Häuser der Erde auf. Da sind Legenden wie das Le Saint Géran der Luxushotelkette One & Only auf Mauritius, das North Island Private Resort auf den Seychellen und der unaufdringliche Barfußluxus der Soneva-Gruppe, zum Beispiel im Soneva Jani im Noonu-Atoll auf den Malediven. Und da sind zahlreiche weniger bekannte Paradiese, in denen Exklusivität und Privatsphäre aber genauso großgeschrieben werden.
Überhaupt die Malediven: Sie begeistern nicht nur Schnorchler, Taucher und Wassersportler. Auch Paare und Honeymooner kommen dort voll auf ihre Kosten, denn nirgendwo sonst lässt sich das süße Nichtstun so wunderbar mit traumhaften Unterkünften, exzellentem Service und erstklassigem Essen verbinden. Auf Mauritius stehen Wassersport und Golf hoch im Kurs. Auch bei Familien wird die Insel aufgrund ihres wachsenden Angebots an Programmen für Kinder immer beliebter. Die Seychellen sind ein einzigartiges Naturparadies und bei Paaren, Honeymoonern und Naturliebhabern gefragt. So unterschiedlich die Inselgruppen auch sein mögen, eine Sache eint sie alle: Die Weite des Ozeans erzeugt ein Gefühl von grenzenloser Freiheit. Egal, wo man an seinen Gestaden an Land geht, der Indische Ozean zieht jeden in seinen Bann, der einmal Fuß auf eine der wunderschönen Inseln gesetzt hat.