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SZENE AFRIKA
Afrikanische Farben und Muster sind von den Laufstegen der Welt nicht mehr wegzudenken. Afrikas Kunst-, Kultur- und Modeszene ist seit Jahren en vogue, innovativ und relevant.
Auf der Joburg Art Fair in Johannesburg treffen sich führende Künstler, Kunstsammler, Autoren und Galleristen. Im Wits Art Museum im hippen Braamfontein-Viertel glänzt eine der herausragendsten Kunst-Kollektionen Südafrikas. Zeitgemäße Gemälde gibt es dort zu bestaunen und Zeichnungen, Skulpturen und Medienkunst nebst historischen Meisterwerken. Und vor der Tür: angesagte Geschäfte, Cafés, Bars und Restaurants. In einem ehemaligen Industriegebäude zeigt das Museum of African Design – das erste Designmuseum des Kontinents, wechselnde Ausstellungen von Mode über Architektur bis hin zu Volkskunst. Und zigtausend Kilometer weiter nördlich in Marrakesch wurde einem unvergesslichen Modeschöpfer mit dem Yves Saint Laurent Museum ein Denkmal gesetzt. Die „Rote Stadt“ war für den gebürtigen Algerier zur Ersatzheimat geworden. Zu einem inspirierenden Rückzugsort aus der hektischen Modewelt.
Eine Reise durch Afrika kann viel mehr sein als das Abtauchen in faszinierende Natur und eine atemberaubende Tierwelt. Nicht nur in den wirtschaftsstärkeren Regionen setzen junge Künstler und Modeschöpfer neue Trends. Vielfalt gehört zum Programm. Kein Wunder bei insgesamt 55 Nationen, vielen tausend Ethnien, Dialekten und Traditionen. Ethnoprints und Holzschmuck? Das gibt es natürlich auch. Und darüber hinaus noch so viel mehr, das zum Schwärmen anregt. In der Mode zum Beispiel: feste Wax-Stoffe in exotischen Farben, Drapierungen mit oder ohne Fransen, dazu Perlenketten, vielfarbige Säume, weite Kaftane, Löwen- und Schlangenprints. Die Mischung aus traditionell afrikanischen und westlichen Schnitten und Designs kommt auch international gut an. Sogar der Möbelkonzern Ikea ist auf den Afrika-Trend aufgesprungen und hat gemeinsam mit lokalen Kreativen eine afrikanische Kollektion entwickelt. Ab Mai 2019 soll sie weltweit in den Ikea-Filialen erhältlich sein.
Im berühmten Londoner Auktionshaus Sotheby’s erzielte Kunst aus Afrika bereits rekordverdächtige Preise. Namen wie diese sollte man sich also merken: António Ole aus Angola, Pascale Marthine Tayou aus Kamerun, Abiodun Olaku aus Nigeria und Armand Boua aus der Elfenbeinküste. Und El Anatsui aus Nigeria, dessen Kunstwerke vom 8. März bis Ende Juli 2019 im Haus der Kunst in München zu bewundern sind. Seine Skulpturen aus Abfall bringen hohe sechsstellige Summen auf dem Auktionsmarkt.
Keine Künstlerin allerdings vertritt Afrika wohl so schön wie Waridi Schrobsdorff, Ex-Model aus Nairobi und seit vielen Jahren in Berlin wohnhaft. Ihre Vision ist es, eine Bühne für afrikanische Designer und Projekte zu schaffen, Wettbewerbe zu initiieren und Talente aufzuspüren. sichtbar zu machen und aktiv zu unterstützen. In Deutschland und darüber hinaus. Im Jahr 2013 hat sie deshalb das Unternehmen „Fashion Africa 254“ gegründet. Damit präsentiert sie bemerkenswerte afrikanische Designer und Labels auf dem europäischen Markt: Christie Brown aus Ghana, Anna Trzebinski aus Kenia, Adama Paris aus dem Senegal, Doreen Mashika aus Sansibar, Meron Biruk aus Äthiopien, Sindiso Khumalo aus Südafrika und viele mehr. „Africa is now“, sagt Schrobsdorff voller Überzeugung. Mode sieht sie dabei als perfektes Werkzeug, um dem Kontinent ein neues Gesicht zu verpassen.